Matthias Weisser's Info-Letter 66 - 14.1.19 |
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Diabetes - Prävention
Immer mehr Menschen sind von
Diabetes betroffen
- zunehmend auch Kinder.
Infoletter 55 beschäftigte sich mit diesem
Thema. Mein Buch "Diabetes" zeigt
Zusammenhänge und Lösungsmöglichkeiten auf.
Jeden Tag wird in Deutschland bei mehr als tausend Menschen Diabetes neu diagnostiziert.
Prävention macht grundsätzlich Sinn.
Artikel wie
- "Verbindliche Prävention soll die Diabetes-Epidemie eindämmen"
Ärztezeitung 11.2018
- "DAK macht Vorschläge im Kampf gegen Diabetes" Ärzte
Zeitung Online
lassen vermuten dass eine Besserung geplant ist. Eine zusätzliche Messung
des
Nüchtern-Blutzuckers ab 35 Jahren im Rahmen der Vorsorge soll Nutzen
bringen.
Der Arzt Dr. Bernd-Michael Löffler sieht ein solches Vorgehen als
wenig
zielführend an,
denn der Nüchternblutzucker erlaubt
keine sichere Früh-Diagnose
von Diabetes. So schreibt er
in einem offenen Brief an Springerverlag, DAK und Gesundheitsminister Jens
Spahn Ende 2018.
Diabetes kann sich
über 10-15 Jahre entwickeln bevor dies durch
erhöhten Nüchtern-Blutzucker
bemerkt wird. Anfangs kompensiert der Körper erhöhte Zuckerwerte
bis dies nicht mehr gelingt.
Wem nützt eine
späte unsichere Diagnose? Den Herstellern
von Diabetes-Tabletten und Insulin?
Löffler nennt Beispielfälle wo die Kassen-Medizin versagt:
Beispiel 1:
Junge, 6.. Übergewicht, BMI 28.1.. Blutzucker nüchtern
103mg/dl
-> Prädiabetes
Ernährungsberatung und Diät haben mehrfach versagt, die Ärzte
sind ratlos.. was nun?
weitere Laboruntersuchungen - die die gesetzliche Kasse nicht ersetzt - zeigen:
- Nüchtern-Insulin im Serum 24.8µU/ml -> pathologisch (>4)
- HOMA-Index 6.31 -> Hinweis auf Diabetes Typ II
- Nüchtern-Laktat 20.2mg/dl -> schwere Laktat-Azidose
- wenig Pyruvat im Blut 0.65mg/dl -> zu hoher Laktat-Pyruvat-Quotient 31.1
- CRP hoch 1.43mg/L -> chronische Entzündung
- leicht eingeschränkte Nierenfunktion
- 25-Hydroxy-Vitamin-D3 17ng/ml -> schwerer Vitamin D-Mangel
- Vitamin B1 im EDTA-Blut 31.7µg/L -> Mangel
- Vitamin B12 im Serum 188ng/L -> Mangel
Die
isolierte Betrachtung des Blutzuckers lässt ein leichtes Prädiabetes-Risiko
erwarten.
Weniger essen und mehr bewegen soll es richten. Dies klappt jedoch nicht.
Metformin-Tabletten wäre die nächste Stufe.
Die
gesamthafte Betrachtung zeigt Diabetes Typ II, Laktat-Azidose und
Vitamin-Mangel.
Durch diesen Mangel können die Probleme entstanden sein.
Bei Laktatazidose und Nierenschaden sind Tabletten wie Metformin lebensgefährlich.
Sport der zusätzlich Laktat erzeugt ist problematisch. Erst muss Laktat
reduziert werden.
Der Hinweis auf Nährstoffe liefert einen Ansatz für Prävention
der vorher nicht zu erkennen war..
Beispiel 2:
Frau, 68.. BMI 25.6.. Blutzucker nüchtern
101mg/dl -> Prädiabetes,
was nun?
weitere Laborwerte zeigen:
- Nüchtern-Insulin 3.6µU/ml
- HbA1c 4.8% (29mmol/mol)
- HOMA 0.90
- Triglyceride 48mg/dl
Die
isolierte Betrachtung des Blutzuckers lässt Prädiabetes
vermuten.
Die
gesamthafte Betrachtung zeigt dass hier keine Diabetes-Gefahr vorliegt.
Eine Therapie mit Tabletten wie Metformin ist daher nicht angemessen.
Es macht keinen Sinn gesunde Menschen mit Medikamenten zu schädigen.
Beispiel 3:
Frau, 24.. BMI 35.3.. Blutzucker nüchtern
85mg/dl -> kein Prädiabetes,
alles ok?
weitere Laborwerte zeigen:
- Nüchtern-Insulin 24.1µU/ml
- HbA1c 5% (31mmol/mol)
- HOMA 5.06
- Triglyceride 246mg/dl
- Nüchtern-Laktat 14.5mg/dl
- Vitamin B1 31,8µg/L -> Mangel
- Vitamin B6 5.59µg/L -> Mangel
Die
isolierte Betrachtung des Blutzuckers lässt
kein Diabetes-Problem
erkennen.
Die
gesamthafte Betrachtung zeigt jedoch ein stark erhöhtes Risiko,
metabolisches Syndrom und
NAFLD-Erkrankung (non-alcoholic-fatty-liver-disease).
Fazit:
Es genügt
nicht einen Laborwert wie "Blutzucker nüchtern"
zu Zwecken
der Früherkennung heranzuziehen ohne die Gesamtsituation näher zu
betrachten.
Eine brauchbare Prävention ist mit isolierten Einzelwerten nicht möglich.
Die zum Verständnis nötigen Ergänzungsuntersuchungen werden
im Normalfall beim
- Hausarzt,
- Kinderarzt,
- Internist und in der
- Spezial-Abteilung der Charité
nicht durchgeführt.
So bleibt der Mangel an Vitamin B und Vitamin D unerkannt und unbehandelt.
Mangel an Vitamin D wird in der Literatur als Risikofaktor für Diabetes
Typ II gesehen.
Im Zuckerstoffwechsel wird Vitamin B1 benötigt. Mangel führt zu
Energiemangel und
Laktatazidose. Hinweise wie mehr Bewegung, mehr Sport sind dann unangebracht.
Es macht keinen Sinn wenn übergewichtige Kinder wie der Junge Seilspringen
sollen
und damit Laktat erzeugt wird das ihr Gesundheitsproblem vergrößert
statt
es präventiv zu lösen. Dies ist
Missbrauch des Präventionsgedankens.
Ernährungsmängel trotz ausreichender Ernährung sind weit verbreitet.
Bei einer Untersuchung des Vitamin-Spiegels an 309 Patienten wurde
- bei 70% ein Mangel an Vitamin B1,
- bei 30% Mangel an Vitamin B2 und
- bei 33% Mangel an B6 festgestellt.
Durch ungünstige Produktionsmethoden bei Getreide- und Reisprodukten
werden
Vitamine wie Vitamin B1 entfernt. Zu viel Zuckerkonsum verschärft die
Problematik.
Künstliche Süßstoffe lösen das Problem nicht - im Gegenteil.
Auf diese Weise steigt die
Kalorienaufnahme, sinkt die Wärmeproduktion, erhöht sich Körpergewicht
und Fettanteil.
Die Freisetzung von Insulin wird gehemmt, der Blutdruck kann steigen, ein
metabolisches
Syndrom sich entwickeln, Diabetes, Depression, koronare Herzkrankheit.
So klappt Prävention nicht.
Ein brauchbarer Therapieplan für den Jungen (Beispiel 1) könnte
so aussehen:
- Gabe Vitamin D3 -> Ziel 50ng/ml
- Gabe Kalzium/Magnesium
- Gabe Vitamin B12 1500µg 2x/Woche, dann 1x/Woche
- basische Ernährung (meide tierisches Eiweiß)
- Ergänzung essentieller Aminosäuren
- leichte Bewegung 30-60min/Tag, Wassertreten im Schwimmbad, später Schwimmen
- Gabe Vitamin B1 (2x100mg/Tag Benfothiamin) bei Kontrolle Vitamin B2, B6,
a-Liponsäure
Und was bekommt das Kind stattdessen?
Die Kasse bezahlt eine Mutter-Kind-Kur.
Der Kurarzt kennt die Zusammenhänge nicht -> die Vorschläge sind
die altbekannten.
Das Scheitern ist damit vorprogrammiert. Wem nützt das?
Therapien mit Metformin können zu Mangel an Vitamin B12 führen.
Metformin ist bei Laktatazidose nicht anzuwenden. Nur wie soll diese erkannt
werden
wenn die dazu erforderliche Messung des Ruhe-Laktat-Spiegels nicht stattfindet?
Echte Prävention wird möglich wenn Nährstoffmängel erkannt
und geeignet
ausgeglichen werden. Die Nahrungsmittelproduktion ist zu verbessern.
Zu viel Zucker kann man reduzieren.
Eine geeignete Diagnostik und Therapie kann helfen Probleme zu lösen.
Was tun?
Es liegt an Ihnen derartige Fallen im Gesundheitssystem zu durchschauen.
Sie bestimmen über Ihre Ernährung, Ihre Untersuchungen und Therapien.
Sie können Veränderungen bei Ärzten, Krankenhäusern und
Kassen fordern.
Informieren Sie sich, denken Sie mit und bleiben Sie gesund !
Meine
Bücher zum Thema Diabetes etc. finden Sie hier
Beratung finden Sie hier
Herzliche Grüße und viel Erfolg mit meinen Seiten
und
wünscht Matthias Weisser
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für Interessierte und zur Fortbildung gedacht und keinesfalls als Diagnose-
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der Angaben entstehen. Bei Verdacht auf Erkrankungen konsultieren Sie bitte Ihren Arzt, Heilpraktiker oder
Präventologen.