"ein Markstein in der Geschichte der populärwissenschaftlíchen
Literatur.." S.319
"Mikrobenjäger Leeuwenhoek, Koch, Pasteur, Ross, Reed.. verschiedene
Charaktere.." S.316
Robert Koch
"Robert Koch bescheiden, fleissig, kurzsichtig, ernst gesinnt,
hochstrebend.." S.316,328
"grundverschiedene Arbeitsweisen von Koch und Pasteur.." S.347
"Koch geht nüchtern und logisch vor.. seine Experimente zur
Entdeckung Tuberkelbazillus bilden ein wohldurchdachtes System.."
S.347
"Koch überlegt sich vorher alle erdenklichen Einwände
künftiger Zweifler.. er schildert erfolglose Experimente genauso
ausführlich wie die gelungenen.." S.347
"Koch sieht eigene Entdeckungen an als wären sie die eines
anderen.." S.348
"Koch träumt von Tigerjagden im Dschungel.. will berühmter
Entdeckungsreisender werden oder Stabsarzt im Feld mit Eisernem Kreuz
oder Schiffsarzt auf Fahrt zu unmöglichen Häfen.." S.328
"Koch studiert Medizin an Universität Göttingen.. 1866
Doktorhut.." S.328
"erste Stelle bei Irrenhaus in Hamburg.." S.328
"abendliche Spaziergänge mit Emma Fraatz in Nähe Schiffswerften..
Emma stimmt Hochzeit zu wenn er die abenteuerlichen Pläne aufgibt
und Arzt in Deutschland wird.." S.328
"Koch wird Landarzt in preussischen Dörfern.. eintönige
Praxis.. durch den Kot der Landstraßen reiten, Rezepte schreiben,
nachts Bäuerinnen in Kindesnöten zu Hilfe eilen.." S.328
"Koch von wissenschaftlicher Welt fast abgeschnitten, unbefriedigt..
bittere Worte.. Koch hasst seine Praxis, den ärztlichen Schwindel..
kleine Kinder sterben an Diphtherie, Mütter kommen weinend.. was
tun? Medizin verschreiben, Maßregeln anordnen, Hoffnung einreden
obwohl es keine Rettung gibt.. wie heilen wenn Ursache nicht bekannt?
S.329
"Koch wechselt immer wieder Wohnsitz.. zuletzt in Ortschaft Wollstein
bei Bomst in Posen.." S.329
"Kochs Ersparnisse reichen um ein Mikroskop zu kaufen.. Koch untersucht
jedes Ding.. Mikroskopieren in der freien Zeit zwischen Rezept und Zahn
ziehen.." S.329f
"Koch untersucht Blut der an Milzbrand (Anthrax) gestorbenen Rinder/Schafe..
Tropfen zwischen 2 dünne Glasplättchen.. herumschwimmende
Stäbchen, alleine und aneinander klebend.." S.329f
"Koch will beweisen dass die Stäbchen leben.. gibt Teil seiner
Praxis an Kollegen ab.." S.330
"Koch starrt stundenlang auf das Blut der toten Schafe.. versucht
weiße Mäuse mit Milzbrand anzustecken.." S.330f
"Koch ist nicht reich, hat kaum brauchbare Informationen und keine
geeignete Laborausrüstung.." S.331
"Koch hat keine geeignete Spritze um den Mäusen das vergiftete
Milzbrandblut einzuspritzen.. taucht gereinigte im Ofen erhitzte Holzspäne
ins infizierte Blut mit Stäbchen und Fäden, infiziert die
Schwanzwurzel.." S.331
"infizierte Mäuse am nächsten Tag tot.. Milz angeschwollen..
daraus schwarzer Tropfen voller Stäbchen und Fäden wie vorher
im Blut der Schafe.." S.331
"im Tropfen Blut kaum paar 100 Stäbchen.. nach 24h Bio solcher
Stäbchen.. starke Vermehrung.." S.331
"einen Monat lang Wiederholung der Versuche.." S.331
"Versuche um zu erkennen wie die Stäbchen außerhalb
der Maus wachsen.. ein Teilchen der erkrankten Milz voller Fäden
in einen Tropfen der wässrigen Flüssigkeit von Ochsenauge..
Tropfen des infizierten Augenwassers zwischen Glasplättchen in
selbstgebauten Inkubator mit Körpertemperatur der Maus.."
S.331f
"Mikroben anderer Art stören das Bild, verdrängen die
feinen Anthrax-Stäbchen -> Reinkultur der Stäbchen erwünscht
-> Kultur des hängenden Tropfens wo keine anderen Erreger hinein
können.." S.332
"Kultur des hängenden Tropfens: Tropfen Augenflüssigkeit
gesunder Ochse auf dünnes klares steriles Glasstück.. kleines
Teilchen der erkrankten Milz dazu.. dickere Glasplatte mit tiefem Loch
darüber so daß Tropfen nicht berührt wird.. Vaseline
um das Loch hält das Glas fest.. rasch umdrehen -> am dünnen
Glas hängt der Tropfen, abgeschlossen von anderen Mikroben.. mikroskopische
Beobachtung.. 2 Stunden nichts zu sehen, dann Vermehrung.. bald zehntausende
Stäbchen.." S.332
"Mikroben zersetzen Gehirn, Lungen, verstopfen Blutkanäle.."
S.333
"8 Tage lang Mio Bazillen aus einem Bazillus erschaffen.. 8 Generationen
gezüchtet, außerhalb des Tiers.." S.333
"Mikroben aus Hängetropfen der 8. Generation über Holzsplitter
unter die Haut einer gesunden Maus.. am nächsten Tag ein Stück
Milz unter dem Mikroskop ansehen -> Stäbchen und Fäden
aus dem Hängetropfen.. Bazillen der 8. Generation genauso mörderisch
wie deren Vorfahren aus der Milz des toten Schafs.. dieselben Bazillen
wie im Blut der toten Kuh.. ein lebender Bazillus, derselbe der eingeimpft
wurde in Mäuse und Hängetropfen.." S.333f
"Koch hat als erster Forscher bewiesen daß eine bestimmte
Krankheit von einer bestimmten Art Mikroben erzeugt wird und daß
diese die größten Tiere morden können.." S.334
"Frage zu klären wie die Übertragung von kranken auf
gesunde Tiere erfolgt.." S.334
"warum sind Schafe auf einer Weide gesund und sterben auf der anderen.."
S.334
"die Bazillen überleben auf dem Feld Winter und Jahre.. was
hält sie dabei lebendig während sie auf Glas in 2 Tagen sterben?"
S.334
"Bazillen aus Milz der Maus werden auf Glas grau, zerfallen, sterben.."
S.334
"Mikroskop zeigt Verwandlung der Mikroben.." S.334
"Hängetropfen in verschlossenen Glashöhlung bei Körpertemperatur
der Maus.. nach 24h Umrisse der Fäden undeutlich.. jeder Faden
längs mit Flecken übersät.. wie Perlenschnur unendlich
kleiner Glasperlen.. glänzende Perlen im Inneren der Fäden..
Fäden in Perlen umgeformt.." S.335
"Hängetropfen trocknen lassen.. nach 1 Monat Perlen noch immer
da.. Tropfen frisches Ochsenaugenwasser dazu -> Perlchen werden zu
Bazillen und diese zu Fäden.." S.335
"die Perlchen sind nichts anderes als die Sporen der Mikroben,
ihre Dauerform, die auch große Hitze, Kälte und Trockenheit
überdauern kann.." S.335
"Milzbrandmikroben jahrelang auf Feldern lebendig -> sie verwandeln
sich in Sporen.." S.335
"Koch stürzt sich in Flut sinnreich erfundener, gründlich
durchgeführter Versuche.. 1876.. Koch 34 Jahre alt.." S.335
"Koch zieht besten Anzug an. setzt Goldbrille auf, packt Mikroskop
zusammen, bazillenbeladene Hängetropfen und Käfig mit gesunden
weißen Mäusen und fährt mit Bahn nach Breslau zu Prof.
Cohn.." S.335
"Einladung zu Kochs Demonstrationsabend.. Koch zeigt Arbeitsweise
3 Tage und Abende.. Koch zeigt Erreger, Infektion Mäuse, Formenwandel..
Koch sagt wie man Milzbrand aus der Welt schaffen kann.. verendete Tiere
verbrennen oder tief vergraben.. Professoren erschlagen.. Prof. Cohn
und Cohnheim als Freunde.. Briefe an den Leiter des Berliner Reichsgesundheitsamts.."
S.336
"Koch lernt die Mikroben zu färben und zu fotografieren..
1878-1880.." S.336
"1880 Aufforderung an Koch als außerordentlicher Beirat des
Reichsgesundheitsamts nach Berlin zu kommen.. geräumiges Labor
mit Apparaten, Geld, 2 Assistenten.. Versuche mit Reagenzgläsern,
Farben, Meerschweinchen.." S.337
"Erfindung Nährboden aus geronnener Gelatine mit Fleischbrühe
für Reinkulturen jeder Art.." S.337
"Feldzug gg. Bazillus der Tuberkulose.." S.337
"Koch studiert Cohnheims Experimente zu Tuberkulose.." S.337
"Koch zerquetscht einige Tuberkel, führt Teilchen davon mit
kleiner Spritze in Kaninchen/Meerschweinchen ein.. Warten auf Krankheitsanzeichen..
die Tiere magern ab, verenden.. innen gelblich-graue Tuberkel.. Färbung
im blauen Bad.. unter dem Mikroskop die blauen Krummstäbchen..
aus den kleinen Teilchen Bio Keime entstanden.." S.338
"Koch erbettelt in Berliner Krankenhäusern Leichen schwindsüchtiger
Männer/Frauen.. impft krankes Gewebe in Hunderte von Tieren ein
- meist Meerschweinchen/Kaninchen.. tote Tiere mikroskopisch untersucht..
Kolonien der Bazillen züchten.. Reinkulturen gesunden Tieren einspritzen..
mit üblichen Nährböden kein Erfolg -> Blutserum-Nährmedium..
nach 15 Tagen glänzende Pünktchen.." S.338f
"Züchtung 43 verschiedener Varianten.." S.341
"Bazillen auf gesunde Tiere regnen lassen.. nach 10 Tagen keuchen
die Kaninchen.. nach 25 Tagen Meerschweinchen tot.." S.341f
"24.3.1882 stellt Koch Entdeckung des Tuberkulose-Erregers in Berlin
vor bei Sitzung Physiologischer Gesellschaft.. wo der Feind lauert,
was begünstigt, was helfen kann.." S.342
"Koch auf der Titelseite der Zeitungen.." S.342
"Ärzte kommen um Herstellung Serumgallerte zu lernen.. wie
man Tiere spritzt.." S.342
"alberne Feierlichkeiten, Medaillen.. Koch nutzt Zeit lieber für
die Forschung.." S.343
"1883 sucht Koch nach Erreger der Cholera.. Wettrennen zwischen
Koch und Pasteur.. Koch und Gaffky in Alexandria.. Pasteur schickt Emile
Roux und Louis Thuillier.. Cholera verschwindet bevor die Mikrobe klar
belegt ist.. Thuillier stirbt an Cholera.." S.343f
"eine Mikrobe hat Form eines Kommas - noch ohne Beweis dass dies
Cholera ist -> Reise nach Indien.. es gelingt den Kommabazillus auf
Fleischbrühegallerte in Reinkulturen zu züchten.. Cholera
vermehrt sich in den Eingeweiden oder in stark verunreinigtem Wasser.."
S.344
"Koch erhält vom Kaiser den Kronenorden mit Stern.."
S.345
genutzte Hilfsmittel
- Mikroskope um bakterielle Erreger zu sehen
- Leichen um Erreger aus Blut, Tuberkeln, Organen zu gewinnen
- geeignete Färbung um Milzbrand/Tuberkulose-Erreger besser zu
sehen
- Nährböden um Erreger in Reinkultur zu züchten (Gelatine+Brühe,
Blutserum)
- hängender Tropfen um Erreger in Augenwasser zu züchten
- Beheizung für hängenden Tropfen bzw. Nährböden
- Inkubationsofen der die Körperwärme eines Meerschweinchens
erzeugt
- geeignete Versuchstiere um diese mit Erregern zu infizieren
Symptome A-Z
Cholera
"1883 klopft Cholera an die Tore Europas.. Seuche aus Indien nach
Ägypten.. wütet in Alexandria.. Menschen morgens gesund, abends
schmerzverkrampft, morgens tot.." S.343
"1883 sucht Koch nach Erreger der Cholera.. Wettrennen zwischen
Koch und Pasteur.. Koch und Gaffky in Alexandria.. Pasteur schickt Emile
Roux und Louis Thuillier.. Cholera verschwindet bevor die Mikrobe klar
belegt ist.. Thuillier stirbt an Cholera.." S.343f
"Koch reist nach Indien.. es gelingt den Kommabazillus auf Fleischbrühegallerte
in Reinkulturen zu züchten.. Cholera vermehrt sich in den Eingeweiden
oder in stark verunreinigtem Wasser.." S.344
Milzbrand (Anthrax)
"Milzbrand bei Tieren in Europa macht Landwirten Sorgen.. morgens
hüpft Lamm herum, lässt abends Kopf sinken, verschmäht
Futter, am nächsten Morgen tot, schwarz geronnenes Blut.. passiert
dann auch anderen Tieren.. Eigentümer der Herde kann auch rasch
versterben.. Lungenentzündung, Atemnot.." S.329f
"Blut der an Milzbrand (Anthrax) gestorbenen Rinder/Schafe zwischen
2 dünne Glasplättchen.. herumschwimmende Stäbchen, alleine
und aneinander klebend.." S.329f
"2 Franzosen hatten behauptet, es seien Bazillen, lebende Keime..
Erreger der Milzbrandkrankheit.." S.330
"infizierte Mäuse am nächsten Tag tot.. Milz angeschwollen..
schwarzer Tropfen voller Stäbchen und Fäden wie vorher im
Blut der Schafe.." S.331
"Mikroskop zeigt Verwandlung der Mikroben.." S.334
"Stäbchen werden zu Fäden, Fäden zu Perlchen.. Perlchen
werden wieder zu Bazillen und diese zu Fäden.." S.333,335
"die Perlchen sind nichts anderes als die Sporen der Mikroben,
ihre Dauerform, die auch große Hitze, Kälte und Trockenheit
überdauern.." S.335
Tuberkulose
"Prof. Cohnheim, Breslau überträgt Tuberkulose von Menschen
auf Tiere.. Stück kranke Lunge in Vorderkammer Kaninchenauge einimpfen..
sehen wie sich krankes Gewebe weiter ausbreitetet.." S.337
"Koch gewinnt tuberkulösen Stoff von Arbeiter der an Tuberkulose
starb.. Leiche mit Tuberkeln durchsetzt.." S.337f
"Koch untersucht die Leiche des Arbeiters.. tagelang mikroskopisch
kein Erreger zu entdecken.. nur entartete Reste von Lunge oder Leber..
Versuche mit diversen Farbstoffen.. Präparate im blauen Bad zeigen
zwischen den zerstörten Lungenzellen Haufen blau gefärbter
Stäbchen mit Windungen und Krümmungen.." S.338
"Koch zerquetscht einige Tuberkel, führt Teilchen davon mit
kleiner Spritze in Kaninchen/Meerschweinchen ein.. Warten auf Krankheitsanzeichen..
die Tiere magern ab, verenden.. innen gelblich-graue Tuberkel.. Färbung
im blauen Bad.. unter dem Mikroskop die blauen Krummstäbchen..
aus den kleinen Teilchen Bio Keime entstanden.." S.338
"Koch erbettelt in Berliner Krankenhäusern Leichen schwindsüchtiger
Männer/Frauen.. impft krankes Gewebe in Hunderte von Tieren ein
- meist Meerschweinchen/Kaninchen.. tote Tiere mikroskopisch untersucht..
Kolonien der Bazillen züchten.. Reinkulturen gesunden Tieren einspritzen..
zunächst erfolglos.." S.338
"Koch untersucht unterschiedliche Nährböden.. Versuche
bei Zimmertemperatur, Körpertemperatur, Fieber.. mit üblichen
Nährböden kein Erfolg -> Blutserum-Nährmedium.."
S.339
"klare Serumflüssigkeit aus geronnenem Blut frisch geschlachteter
gesunder Rinder.. Erhitzen tötet unerwüschte Mikroben.. Serum
in Reagenzgläser, gerinnt zu klarer Gallerte.." S.339
"bazillengeladene Substanz von verendeten Meerschweinchen über
feuchte Oberfläche der Serumflüssigkeit in jeder Röhre
verteilen.. nach 15 Tagen glänzende Pünktchen.." S.339ff
"mit Platindraht Flöckchen unter Mikroskop.. krumme Stäbchen.."
S.341
"Züchtung 43 verschiedener Varianten.. von einem Gläschen
ins andere.. Einspritzen in Meerschweinchen.. Gewichtsabnahme, krank,
Atemnot, Tod.." S.341
"Versuche zum Mechanismus der Ansteckung.. Bazillen auf gesunde
Tiere regnen lassen.. Bazillennebel in Kasten sprühen.. nach 10
Tagen keuchen die Kaninchen.. nach 25 Tagen Meerschweinchen tot.."
S.341f
"24.3.1882 stellt Koch Entdeckung des Tuberkulose-Erregers in Berlin
vor.. wo der Feind lauert, was begünstigt, was helfen kann.."
S.342
"Ärzte kommen um Herstellung Serumgallerte zu lernen.. wie
man Tiere spritzt.." S.342
mehr zu den Mikrobenjägern
(zusammengefasst 12.6.2022 Dr. Matthias Weisser) |